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Kufstein.Geschichte.Bayern und Tirol.
Kufstein war immer wieder Gegenstand von Grenzstreitigkeiten zwischen Bayern, Tirol und dem Habsburger-Reich Österreich, was der Stadt aber auch viel Nutzen als Grenz- und Zollposten brachte. Kufstein war lange Teil des bayerischen Herzogtums. Kufstein kam erstmals 1342 als Brautgeschenk an Tirol, als Gräfin Margarete von Tirol den bayerischen Herzogsohn Ludwig den Brandenburger ehelichte, musste aber bereits 1369 im Frieden von Schärding an Bayern zurückgegeben werden. Durch die bayerischen Landesteilungen gehörte es nach 50-jähriger Zugehörigkeit zu Bayern-Ingolstadt schliesslich bis zu deren Aussterben im Mannesstamm zum Herrschaftsbereich der "Reichen Herzöge" von Landshut.Kaiser Ludwig der Bayer ("der Gebartete"), der von 1314 - 47 regierte, verlieh der Stadt selbständige Gerichtsbarkeit. Ihm sind auch die starken Befestigungsanlagen zu verdanken, mit denen er die Burg 1415 ausstatten liess.Gegen Ende des 14. Jahrhunderts erhielt Kufstein vom bayrischen Herzog Stefan dem Jüngeren das Stadtrecht.Auf dem Reichstag zu Köln 1505 entschied der Habsburger Maximilian I. durch einen Schiedsspruch den Landshuter Erbfolgekrieg und sicherte sich dabei selbst formell das Gebiet um Kufstein.Vorangegangen war, dass der bayrische Kommandant der Burg Kufstein, Hans von Pienzenau zunächst einen Eid auf Maximilian geschworen hatte, dann aber gegen 30.000 Gulden auf die Seite der Pfälzer wechselte. Er liess sich nicht überzeugen, die Stadt zu übergeben. Es folgte ein heftiger Kampf um die Burg. Maximilian liess die Burg von den Riesenkanonen "Purlepaus" und "Weckauf", die extra aus Innsbruck herangeschafft waren, mit 100-kg-Kugeln beschiessen. Burg und Stadt wurden daraufhin von Maximilian eingenommen und von Pienzenau entgegen den üblichen Sitten hingerichtet (geköpft). Aus einer Urkunde geht hervor, dass die formelle ?oebergabe von "Herrschaft, Schloss und Stadt Kufstein mitsamt dem Landgericht" am 8. Februar 1506 geschah.Maximilian liess die Schäden, die durch die Belagerung und den Beschuss mit den Kanonen entstanden waren, beseitigen und die Burg durch seinen Baumeister Martin Zeller zu einer Festung ausbauen. Die Stadt und die umliegenden Gebiete gehörten fortan zu Tirol und damit zu Österreich. Es galt aber in Kufstein bis in das 19. Jahrhundert hinein weiterhin das oberbayerische Landrecht Ludwigs des Bayern.Im 16. Jahrhundert erhielt die Burg in Erinnerung an den sagenumwobenen Schwager Karls des Grossen den Namen "Geroldseck".Kaiser Maximilian liess 1522 für 7000 Gulden den grossen runden Kaiserturm errichten, der zum Wahrzeichen Kufsteins wurde und mit 5 bis 7 m starken Mauern und Zwischengewölben den Besucher beeindruckt. Hinter diesen dicken Mauern verbirgt sich sogar der Festsaal.Im 16. und 17. Jahrhundert war Kufstein dank eines lebhaften Fuhrwerksverkehr und der Innschifffahrt eine wichtige Transit- und Mautstelle. Auch der Handel und das Gewerbe blühten in dieser politisch relativ ruhigen Zeit.Das änderte sich mit dem Beginn des Spanischen Erbfolgekrieges, als 1703 Kurfürst Max Emanuel von Bayern als Bundesgenosse Frankreichs in Tirol eindrang und erfolgreich die Stadt belagerte, die dabei durch einen verheerenden Brand zu grossen Teilen zerstört wurde. Es ist unklar, ob das Feuer von den Verteidigern der Burg selbst gelegt wurde, um den Belagerern durch das Prinzip der verbrannten Erde die Versorgung zu erschweren. Während Kufstein brannte, gelang es einem bayerischen Trupp, durch ein offenes Fenster in die Burg einzudringen und die dortige Besatzung zu überrumpeln. Bereits 1704 mussten die Bayern allerdings wieder abziehen, da durch den Ilbesheimer Vertrag Kufstein Österreich zuerkannt wurde.1740 wurden die letzten Befestigungsanlagen unter dem Hofbaumeister Johann Gumpp errichtet. Hierzu gehört die Josefsburg mit ihrem 150 m langen Kasemattenring.1805 wurde Kufstein im Zuge des 3. Koalitionskrieges gegen Napoleon erneut von den Bayern eingenommen und zusammen mit ganz Tirol im Frieden von Pressburg auch formal dem Königreich Bayern zugesprochen. Es konnte auch im Tiroler Volksaufstand 1809 nach wochenlanger Belagerung nicht zurückgewonnen werden, da die bayerische Garnison sich auf die Festung stützte, die für die Aufständischen uneinnehmbar war. Der Aufstand wurde 1813 endgültig brutal niedergeschlagen. Als Bayern das Bündnis mit Napoleon verliess und auf die Seite der Alliierten wechselte, vereinbarten Bayern und Österreich im Rieder Vertrag die Rückgabe Tirols (und damit auch Kufsteins) an Österreich. Österreich sicherte im Gegenzug Bayern seinen Besitzstand und entsprechende Entschädigung für den Verlust Tirols durch Besitzerweiterungen am Untermain und links des Rheins zu. Das Abkommen wurde 1814 vollzogen, wodurch Kufstein dauerhaft österreichisch wurde und Bayern das Grossherzogtum Würzburg und die Rheinpfalz gewann.Die Festung Kufstein verlor somit ihre militärische Bedeutung und wurde bis ins späte 19. Jahrhundert als Staatsgefängnis für politische Gefangene österreichischer, polnischer, italienischer und ungarischer Herkunft genutzt. Auch Kriminelle sassen hier ein, so der 13-fache Mörder und zum Tode verurteilte Rosza S??ndor, der allerding später begnadigt wurde.
Kufstein.Bevölkerung.
In Kufstein leben derzeit rund 17.000 Menschen. Zwischen 1991 und 2001 stieg die Einwohnerzahl um rund 14 % an, 2002 und 2003 jeweils um etwa 1 %. Im Grossraum Kufstein (Kufstein, Schwoich, Langkampfen, Thiersee, Kiefersfelden, Ebbs & Niederndorf) leben etwa 45.000 Menschen.Laut der Volkszählung 2001 sind 69,9 % der Kufsteiner römisch-katholisch, 9,8 % islamisch, 8,9 % ohne Bekenntnis und rund 4,6 % evangelischen Glaubens. 47,2 % sind Männer, 52,8 % Frauen. 82,6 % haben die österreichische Staatsbürgerschaft, 13,7 % Ausländer (ohne EU-Staatsbürgerschaft) und 3,7 % sind sonstige EU-Bürger. 17,7 % sind unter 15 Jahre, 19,6 % über 60 Jahre alt.2001 pendelten 3.058 Bürger aus der Stadt aus, währenddessen 5.414 Österreicher nach Kufstein einpendelten. Den grössten Teil unter den Einpendlern machen 683 Ebbser, 442 Wörgler, 419 Thierseeer und 403 Langkampfner aus. 556 Kufsteiner pendelten nach Wörgl, 212 nach Langkampfen, 211 nach Innsbruck und 180 nach Ebbs. Wie viele Pendler zwischen Kufstein und dem angrenzenden Bayern verkehren, ist nicht bekannt, doch dürfte es sich um Zahlen in vergleichbarer Höhe handeln.Nur 18 % bzw. 7,1 km?² des Gemeindegebiets sind Dauersiedlungsraum. Somit beträgt die reale Bevölkerungsdichte in Kufstein rund 2.370 Menschen pro km?².In Kufstein wird ein westmittelbairischer Dialekt gesprochen, der nur geringe Südbairische Merkmale wie das affrikatisierte "k" teilt. Das "Kufsteinerische" unterscheidet sich - wie alle tiroler Dialekte östlich des Zillertals - stark vom Innsbrucker Dialekt. Aber auch zu den umliegenden Gemeinden bestehen Unterschiede, vor allem zu denen im bayerischen Inntal. Manche Wörter weisen ostbairische Dialektspuren auf, z.B. "du kust" statt "du k??nnst" (du kannst) oder "is des vüü" statt "is des fui" (ist das viel).
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a.Teil
Dr Karl Erlacher-Straße+Geschichte:
Kufstein+Sehenswertes
Kufstein.Tourismus.Sehenswürdigkeiten.
Festung Kufstein auf dem Festungsberg im Zentrum der Stadt, welche erstmals im 13. Jahrhundert erwähnt wurde. Im 18. Jahrhundert und während der Besatzungszeit nach dem Zweiten Weltkrieg diente sie als Gefängnis.Auf der Festung Kufstein befinden sich die stadtweit vernehmbare Heldenorgel, die grösste Freiorgel der Welt, und ein Heimatmuseum. Auf dem Burghügel ist auch das Veranstaltungsareal Josefsburg, wo Veranstaltungen für bis zu 5000 Personen durchgeführt werden können. 2006 wurde die Josefsburg aufwändig mit einem ausklappbaren Dach ausgestattet, um die Wettersicherheit für Veranstaltungen gewährleisten zu können.Auch die und das befinden sich in Kufstein, am Thierberg. Früher gab es auch noch die Schlangenburg am Thierberg, welche allerdings wenige Jahre nach ihrer Fertigstellung wieder abgerissen wurde.Teile der Altstadt (Römerhofgasse, Kirchgasse, Unterer Stadtplatz, Innpromenade) sind als touristisches Ziel mit dem Weinhaus Batzenhäusl und vor allem dem Geburtshaus des Kufsteinliedes, das ehemalige Wirtshaus und heitige Weinhaus & Hotel Auracher Löchl, in welchem Karl Ganzer als Hausmusikant tätig war, beliebt. Das Rathaus zeigt seit 1925 die Wappen der Tiroler Städte Innsbruck, Sterzing, Imst, Vils, Lienz, Rattenberg, Brixen, Bruneck, Schwaz, Klausen, Kitzbühel, Glurns, Bozen, Landeck, Meran, Hall und unter der Giebelspitze Kufstein. Den typischen Inn-Salzach-Stil hat Kufstein bei einem grossen Brand im Mittelalter, dem fast die gesamte damalige Stadt zum Opfer fiel, zum Grossteil verloren. Am Unteren Stadtplatz weisen aber dennoch einige Gebäude Merkmale wie Stirnmauern, Laubengänge (allerdings verbaut) und grosse Erker auf. Zwischen Oberen Stadtplatz und Madersperger Strasse befinden sich einige imposante Jugendstilbauten, etwa das Sparkassen-Gebäude, das ehemalige Hotel Egger, die heutige Volksschule Stadt sowie das Bundesrealgymnasium. In der ganzen Stadt verteilt gibt es viele Denkmäler, so jenes von Friedrich List. In der Kinkstrasse befindet sich ein kleines Madersperger-Museum.Erwähnenswert ist auch die seit 1998 wieder eingeführte Innschifffahrt (Mai-Oktober) vom Fischergries über Kiefersfelden, Ebbs, Niederndorf bis nach Oberaudorf in Bayern. Es wird angedacht, die Schifffahrt bis 2009 bis nach Rosenheim auszudehnen.Das fliegende Klassenzimmer von Erich Kästner. Dieser Spielfilm wurde 1953 vollständig in Kufstein gedreht. Der alte Sportplatz, der Obere und Untere Stadtplatz und vieles mehr ist zu sehen.
Kufstein+Kultur:
Kufstein.Kultur.
Kufsteinlied - Text und Melodie aus dem Jahre 1947, von Karl Ganzer (?€ 1988) - wird die Festungsstadt auf der ganzen Welt besungen. Dieses Lied gilt als eines der meistgesungenen und als das meistverkaufte (100 Mio. Mal) volkstümliche Lied der Welt. Das Lied verlieh der Stadt auch den Spruch "Die Perle Tirols" und dem Fluss den Beinamen "Der grüne Inn".
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Kufstein.Geografie.Geografische Lage.
Die Stadt liegt beiderseits des Inns, zwischen dem Hausberg Pendling und dem Maistaller Berg westlich, dem Thierberg nördlich, dem Kaisergebirge und Stadtberg östlich und dem Kufsteiner Wald südlich. Die Stadt befindet sich auf rund 500 Meter Meereshöhe am Ausgang des alpinen Inntales und nur wenige Kilometer vom bayerischen Alpenvorland entfernt. Im Gemeindegebiet liegt auch das Kaisertal, das bis vor Kurzem letzte Tal Österreichs ohne Strassenanbindung (2006 wurde der "Anna-Tunnel" nach langem politischen Diskurs zwischen Kufstein und Ebbs gebaut).Im Stadtgebiet münden zahlreiche Bäche in den Inn, die grössten beiden sind beide rechts des Inns die Weissache im Süden und der Kaiserbach, der die Stadtgrenze im Norden bildet. Weitere rechte Innzuflüsse sind der Mitterndorfer, Kien- und Kreuzbach, linke der Rochen- und Morsbach. Vier Hügel, bzw. kleinere Berge finden sich mitten in der Stadt: Zellerberg, Festungsberg, Kalvarienberg (Heldenhügel) und Lausbichl. Auf der linken Talseite befinden sich der Stimmer-, Thier-, Pfrill-, Läng-, Hecht- und Egelsee (wobei Stimmer- und Thiersee schon in den Nachbargemeinden liegen). Im Südwesten gab es bis ins vergangenen Jahrhundert einige Seen und Teiche, die alle bis auf die kleine Maistaller Lacke verlandet sind. Diese steht seit einigen Jahren - wie auch der Egelsee - unter Naturschutz.Der Talboden verläuft in der ganzen Stadt zum Inn hin leicht abfallend, was zum Beispiel am Unteren Stadtplatz gut ersichtlich ist.
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